Dienstag, 27. November 2007

Bedienungsanleitung ...

... für eine Vorlesung:

  1. Maul halten! Ne, jetzt wirklich, das ist kein Kaffeekränzchen. Ich habe nichts gegen einen gepflegten Kaffee. Ganz im Gegenteil! Oder gegen einen guten, lustigen und poentierten Kommentar gegen den Dozenten. Aber ewiges Gequassel geht gar nicht!
  2. Bitte komm pünktlich! Gerade wenn jemand dir einen Platz frei hält.
  3. Wenn Du nicht kommst, aber jemand dir einen Platz versprochen hat, sag doch bitte ab!
  4. Schreib mit! Zeitung lesen, insbesondere das Käseblatt mit den großen Buchstaben, bringt einem den Inhalt der Volesung nicht näher.
  5. Unterschreib! Wenn eine Liste in einer Vorlesung rumgeht, was Gott sei dank selten genug ist, dann unterschreibe doch einfach und lerne die Liste nicht auswendig.
  6. Früher gehen geht nicht! Das nervt die übrigen. Der gute Dozent hört nun schon viertel vor auf, und der nächste fängt erst viertel nach an, also genügend Zeit um über den Campus zu kommen.
  7. Als Akklamation wird auf den Tisch geklopft. Klatschen kannste im Theater! Und wenn es Dir nicht gefallen hat, kannste Dir das geklopfe auch schenken.
Das gilt auch für unsere älteren Zuhörer in der Ringvorlesung. Danke!

Samstag, 17. November 2007

Wwwwoooooooooooooaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhh...

... was für ein Film!

Ok ich bin nicht ganz objektiv. Da ich als ausgemachter
Keira Knightley Fan gelte, finde ich nahezu alles gut.

Trotzdem!

"
Atonement" oder "Abbitte" ist ganz großes Kino.

Der Film handelt von 1934 bis heute. Briony, ein Mädchen aus gutem englischen Hause, der Vater ist Minister, ist eine sehr begabte 13 jährige Autorin. Sie beobachtet Robbie Turner und Cecilia, Ihre Schwester, in einer zweideutigen Situation. Bereits hier wird die Klasse des Films sehr deutlich. Durch das Erzählen der selben Situation aus zwei Blickwinkeln, hintereinander, bekommt der Zuschauer ein multidimensionales Bild der Handlung. Endlich! Endlich wieder ein Film, welcher erzählt und nicht einen Plot abspult. Wir sehen also die Situation zunächst aus der Perspektive von Briony und dann aus der Perspektive von Cecilia und Robbie. Dieses Shema wiederholt sich einige Male und führt dazu, dass der Zuschauer, über die wahren Ereignisse aufgeklärt, tiefer in die Handlung genommen wird und so immer verzweifelter wird.

Cecilia und Robbie gestehen sich Ihre Liebe. Nach einigen Verwicklungen wird Robbie jedoch für ein Verbrechen verhaftet, welches er aber nicht begangen hat. Als Begnadigung muss er sich zur Armee melden und Cecilia trennt sich von Ihrer reichen Familie. Die Handlung lebt von den Gründen, die zu dieser unüberwindbaren Grenze geführt haben. Entscheidend wird der Englische Kanal, auf der einen Seite Cecilia auf der französischen Seite im Krieg Robbie.

Den Film machen absolut grandiose Bilder aus. Die Handlung wird durch diese Bilder perfekt in die Landschaft eingefügt. Ein Höhepunkt dieser Landschaftsaufnahmen ist eine sehr lange Szene am Strand von
Dunkerque. Hier haben sich die englischen Truppen nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich im zweiten Weltkrieg zurückgezogen. Die Verzweifelung und der Wahnsinn dieser Situation, im Rücken die Deutschen und vor sich nur den Kanal ohne Chance auf Rettung, wird durch diese Szene gut umgesetzt. Von dem Moment an, wo Robbie auf die Düne tritt bis zum Eintritt in eine Kneipe wird kein einziges Mal geschnitten. Wir gehen quasi mit Robbie über diesen Strand. Vielleicht nicht so brutal wie die Strandszene in "James Ryan" aber ebenso beängstigend.

Man sollte also Zeit mit ins Kino nehmen und sich auf diese Erzählweise einlassen. Es dauert sehr lange, bevor überhaupt die Handlung des Films beginnt, da zunächst die Protogonisten eingehend dargestellt werden.

Die schauspielerische Leistung ist bei allen Beteiligten überdurchschnittlich gut.
Hans-Ulrich Pönak profezeit diesem Film einen Oscar und hat diesem Film absolut empfohlen. Ich würde sogar so weit gehen, dass dies der beste englische Film seit "Clockwork Orange" ist.

Fazit:
Technisch perfekt, briliant gespielt, großartig und leinwandfüllend insziniert, eine packende Story und ein wunderschöner Soundtrack. ABSOLUT SEHENSWERT! Geht so schnell wie möglich ins Kino, da dieser Film eher schnell die Kinos verlassen wird. Ich war gestern in der Spätvorstellung mit vier Leuten im Kinosaal. Traurig!

Zum Schluss der Trailer: