... sind frei. Ich sehe Spiegelonline Artikel mitlerweile etwas kritischer, dieser jedoch scheint ziemlich fundiert zu sein. Eine kurze Zusammenfassung:
Ein Schüler aus einer aus China stammenden Familie geht auf eine Highschool in die Abschlussklasse. Aufgabe der Lehrerin: "Macht euch von Allem frei. Keine Grenzen, keine Konventionen ... Gedanken pur"
Jo! Gesagt...getan! Schüler schreibt und geht nach Hause und wird am nächsten Morgen eingeknastet!
Was war passiert? Der Gute hat in seinem Aufsatz etwas das Maß verloren. Der Titel war "Blood, Sex and Booze" und der Inhalt war wohl etwas blutiger.
Ich mutmaße mal, dass nicht allzusehr viel passiert wäre, wenn nicht einen Tag vorher ein asiatischer Junge in einer anderen Schule seine Freundin und viele weitere Menschen massakriert hätte. So aber hat die Lehrerin und die Schulleitung überreagiert und den Jungen pauschal angezeigt und einbuchten lassen. Der Computer wurde eingesackt und der Junge wohl sehr genau "befragt". Ein lakonischer Hinweis, warum die Familie es erduldet hat: Sie seien aus China sowas gewöhnt.
Nun der Psycholog sieht den Schüler als unbedenklich an und auf dem Computer wurde auch nichts gefunden. TROTZDEM hat die Schule ihren Schüler einige Zeit Einzelunterricht erteilt! TROTZDEM wurde dem Schüler der Eintritt in die Armee verweigert.
Hier sind mehrere Dinge falsch gelaufen! Es fängt an mit der Aufgabe der Lehrkraft. Mal davon abgesehen, dass kreative Textprodukte so gar nicht für eine Bewertung taugen, ist die Aufgabe so offen, dass man mit einem Produkt, wie es der Schüler abgeliefert hat, rechnen muss. Wenn so etwas auf dem Schreibtisch landet, redet man als verantwortungsbewusster Lehrer mit dem Schüler und versucht das ganze zu klären.
In den USA rennt man zur Polizei und lässt den ahnungslosen Schüler einbuchten! Schönen Dank auch!
Ok die Lehrerin ist zum Direktor gegangen. Als verantwortungsbewusster Chef sage ich meiner Lehrkraft, sie möge ein Gespräch mit dem Schüler führen ... s.o.
Den Schluss, dass der Schüler unter Umständen Erlebnisse, Medienberichte, Songtexte oder ähnliches in einer kreativen Aufgabe verarbeitet, scheint in den USA nicht denkbar.
Die Behörden sahen die Reaktion der Lehrkräfte auch nicht als übertrieben an. Baten den Schüler nicht freundlich zu einem klärenden Gespräch und prüften gewissenhaft beide Versionen ohne großen Tamtam. Nein man ging auf Nummer sicher und sperrte einen ahnungslosen, unschuldigen und kreativen Schüler ein.
Als alles geklärt war, der Schüler für unbedenklich eingestuft wurde, war die Schulleitung offensichtlich nicht überzeugt. Oder wollte man einen fatalen Fehler nicht eigestehen? Schade, dass hier findige Anwälte nicht einschritten. Ich denke, dass ein Lehrer und ein Schuldirektor ansonsten arbeitslos geworden wären und dazu ein saftiges Schmerzensgeld hätten zahlen müssen. So blieb als einziger Protest des Schülers, dem der Eintritt und eine Karriere bei der Armee verwehrt blieben sollte, nur das Angebot der Armee zu überdenken, doch noch zugelassen zu werden.
Junge lasset!
Sonntag, 10. Juni 2007
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