Dienstag, 12. Juni 2007

Sich gegenseitig den ...

... schwarzen Peter zu zuschieben, kann nicht die Lösung sein. Die heute Vollversammlung der CAU war zwar spaßig, aber offensichtlich scheinen die Beteiligten den Ernst und die Sorgen der Studenten und Ihrer Situation nicht bewusst zu sein.

Eines noch vorweg: Mit welcher Dreistigkeit erlauben sich drei fertig studierte Herren mir vorschreiben zu wollen, wann ich mein Studium zu beenden habe?

Wie auch immer, die Veranstaltung fing wie zu erwarten war 30 Min später an. Bei Studenten ist das normal. Auf dem Podium saßen Rektor Bauer, Korektor Fouquet und ein armer Tropf aus dem Ministerium, dessen Namen ich gerade vergessen habe. Es gab zunächst 3 Referate und eine drastische, natürlich einseitige Darstellung der Situation, wie sie sich für uns Studenten darstellt. Leider sieht es zur Zeit ziemlich undurchsichtig aus. Daher hofften wohl alle, auch wenn die Hoffnung nur sehr klein war, dass Klarheit geschaffen werden würde. Ab dem nächsten Semester jedenfalls können sich Erstis nur noch für die BA/MA Studiengänge einschreiben. Bis heute ist aber für die wenigsten Studiengänge geklärt, welche Berufe die BA Abschlüsse ergeben können. Bis heute ist nicht klar, welche Kombinationen möglich sein werden. Bis heute ist nicht klar, ob es durch die Einführung von Zeitschienen zu Überschneidungen von Veranstaltungen kommen wird, und damit bestimmte Studienfachkombinationen unmöglich werden.

Ich möchte gleich anmerken, dass das BA/MA System NICHTS, rein GAR NICHTS an der UNI zu suchen hat! Wir befinden uns an eine Universität! Nicht an einer Fachhochschule. Studenpläne, vorgeschriebene Abläufe und Inhalte haben an der Uni NICHTS zu suchen! Leider ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, so dass ein zurück nur noch mit einen heftigen Donnerwetter möglich wäre. (Warum eigentlich nicht)

Dazu wurde der Hochschulpakt 2020 und die Einstellung des Realschul LA in Kiel vorgestellt, aus der Sicht der Studenten versteht sich. Im Prinzip wurde dargestellt, dass die Uni quasi gezwungen wurde, bestimmte Forderungen des Landes umzusetzen. Klang alles sehr seltsam. Im Laufe der Diskussion wurde mir eines nicht klar: Wenn das Land bestimmte Dinge fordert, und die Uni diese Forderung nicht umsetzen will, wird das Land die Mittel für die Uni nicht bewilligen. Das bedeutet, die Uni wird keine Lehrveranstaltungen, Experimente etc mehr stattfinden lassen können. Also müsste dann der Lehr- und Forschungsbetrieb eingestellt werden. Und dann? Wenn die Uniführung diesen Schritt begründen könnte, würden alle Studenten hinter Ihrer Uni stehen! Das Land würde auf lange Sicht den Kürzeren ziehen. Ich glaube es wird wohl wieder Zeit Seminare zu besetzen.


Leider konnte in allen Fragen keine Klarheit geschaffen werden. Es war mal wieder das übliche Bla bla und sowohl das Uni-Rektorat als auch das Ministerium schoben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu. Keine wollte Verantwortung übernehmen und Klartext reden. Schade, da doch gerade unsere Proffesoren als Vorbild in Bezug auf Klarheit in der Sprache zu einem Problem sein sollen. Übrig bleiben Anschuldigungen und mehr Fragen und Unsicherheit. Schlimm ist hingegen, dass Zusammenhänge wie "Geld und Betreuung" von beiden Seiten geleugnet wurden. Darüber hinaus wurde geleugnet, dass das BA/MA Konzept auf die Uni einfach nicht passt. Die USA sind gescheitert, andere Studiengänge haben stark an Profil und Lehrtiefe verloren und Zukunftsaussichten BA-Absolventen gibt es nicht, da die Wirtschaft UND auch der Staat als Arbeitsgeber KEINE Berufsfelder anbieten. Eine flexible, gesunde und intensive Ausbildung sieht anders aus.

Am schlimmsten jedoch ist, dass den heutigen Studenten, die noch auf die alten Abschlüsse studieren, kaum Zeit gelassen wird, das alte Studium auch entsprechend zu beenden, wie es allen anderen zuvor zugestanden wurde. 2 Semester nach Regelstudienzeit sind NICHT ausreichend. Wenn solche neuen Konzepte in der freien Wirtschaft auf den Markt geworfen werden, werden diese Firmen zurecht von der Kundschaft ausgelacht. Wenn wir als Studenten halb fertige Arbeiten abgeben würden, würde der Dozent zu recht fragen, ob man ihn verarschen wolle ... warum bricht das Land und die Uni nun dieses System über das Knie und warum wird über die Folgen so extrem wenig nachgedacht.

Die Abschlussnote kann also nur eine glatte SECHS sein. Setzen!

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